Fachtag zur Übergangsstruktur für Care Leaver

  • 41 SGB VIII – Hilfen nach 18: vom Soll zum Muss!
  • 36 SGB VIII – Zuständig bleiben!
  • 8/9 SGB VIII – Beteiligung und Selbstorganisation stärken!
  • 44/45 SGB VIII – Übergangskonzepte & Coming back verankern!
  • 92 SGB VIII – Kostenheranziehung abschaffen!

Mit diesen Forderungen endete die Fachtagung „Verlässliche Übergangsstrukturen für Care Leaver1“ vergangenen Montag in Berlin. Geladen hatten der Careleaver e.V., die Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen e.V. (igfh) und die Uni Hildesheim.

Zunächst wurden Ansätze aus Großbritannien und Kanada zum Umgang mit Carleaver*innen vorgestellt. Jahre vor Ende der stationären Jugendhilfe wird dort mit der Vorbereitung des Auszugs begonnen (Pathway Planning). Außerdem hat sich in Kanada der Ansatz des „Corporate Parenting“ – „kommunale Elternschaft“ durchgesetzt. Mitarbeiter*innen der öffentlichen Verwaltung fragen sich demnach bei jeder Entscheidung über Kinder und/oder Jugendliche, ob sie für ihr eigenes Kind dieselbe Entscheidung träfen.

Im Rahmen von unterschiedlichen Workshops wurde unter anderen die Frage diskutiert, wie Träger der Jugendhilfe sich politisch einbringen können und welche Konzepte sich für die Übergangsgestaltung bzw. die Ehemaligenarbeit in Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe bewährt haben.

Für unsere Arbeit im Kinderschutzbund konnten wir viele Anregungen mitnehmen. Es ist notwendig Fragen der Nachbetreuung junger Menschen und Rückkehroptionen konzeptionell zu verankern und mit dem Jugendamt zu diskutieren. Wichtig ist es, Brüche in den Biograhien mangels sicherer Übergangsbegleitung in andere (Unterstützungs)system zu vermeiden, Kooperationsnetzwerke zu erweitern und eine „Kultur der Nachbetreuung“ zu etablieren.

1 „Careleaver sind junge Menschen, welche die Fürsorge durch stationäre Jugendhilfe verlassen. Careleaver haben häufig keinen oder einen konfliktgeladenen Kontakt zu ihrer Herkunftsfamilie. Sie sind in betreuten Wohnformen wie Pflegefamilien oder Wohngruppen ganz oder teilweise aufgewachsen.“ (http://www2.careleaver.de/?page_id=8)

2 Der Deutsche Kinderschutzbund, Ortsverband Dresden e.v. bietet sieben Plätze für Jugendliche und junge Heranwachsende, die aus unterschiedlichen Gründen nicht bei Ihren Eltern leben können. Weitere Infos unter: http://www.kinderschutzbund-dresden.de/hilfsangebote/intensivwohngruppe-trampolin/