Pausentaste – Wer anderen hilft, braucht manchmal selber Hilfe!

Was tun, wenn die Mutter chronisch krank ist und Pflege braucht? Wenn kein anderer da ist, um ihr zu helfen? Kinder und Jugendliche springen in einer solchen Situation ganz selbstverständlich als Pflegeperson ein – sehr viel häufiger, als man denkt. In Deutschland gibt es hochgerechnet 230.000 Kinder und Jugendliche, die regelmäßig ein krankes Familienmitglied pflegen. Da sich diese jungen Pflegende häufig nicht als solche wahrnehmen und auch nicht von außen wahrgenommen werden wollen, sind sie beinahe unsichtbar und nur schwer zugänglich.

Mit dem Projekt „Pausentaste“ beim Kinder- und Jugendtelefon hat die Nummer gegen Kummer ein Angebot geschaffen, das junge Pflegende mit gezielter Beratung und Information bundesweit  unterstützen will. Denn die Betroffenen sind mit der Pflege und Verantwortung häufig überfordert. Daraus können sich nachteilige psychische, soziale und schulische Folgen ergeben. „Pausentaste“ hilft jungen Pflegenden dabei, Pausen einzulegen, zu reflektieren, Hilfsangebote wahrzunehmen oder über die eigene Situation zu sprechen – auch anonym.

Mit der Fortbildung zum Thema „Pflegende Kinder und Jugendliche“  wurde den ehrenamtlichen Telefonberater*innen ein Einblick in die Lebenssituation von Kinder und Jugendlichen mit Pflegeverantwortung gegeben und sie gezielt auf Beratungsanfragen vorbereitet. Des Weiteren wurden sie über sinnvolle Hilfsmöglichkeiten  zur Entlastung informiert und bekamen Gelegenheit, ihre Beratungskompetenzen zu dem Thema weiterzuentwickeln. Als Referentin für diese Weiterbildung stand uns Frau Gratz aus dem Projekt „Pflege in Not Brandenburg“ zur Verfügung. Unsere Telefonberater*innen waren von der Veranstaltung begeistert und konnten viele Impulse für ihre ehrenamtliche Arbeit am Kinder- und Jugendtelefon „mitnehmen“.