Spielzeugfreie Zeit

Am Freitag den 03.05. war es soweit… das Spielzeug im Kinderhaus Regenbogen wurde von den Kindern für die nächsten Wochen in seinen wohlverdienten Urlaub geschickt. Jetzt denken sich sicherlich viele: „Ein Kindergarten ohne Spielzeug? Die armen Kinder… was machen die denn dann den ganzen Tag?“
Aber arm sind die Kinder hier sicherlich nicht, denn gefüllt wurden die leeren Regale mit Verpackungs- und Naturmaterialien zum Basteln und Alltagsgegenstände für den Sandkasten. Und durch die Möglichkeit ohne vorgefertigtes Spielzeug zu spielen, sind die Kinder hier besonders reich an Phantasie und Kreativität. Da entstehen aus Kisten und Papprollen das Schloss von Rapunzel oder sogar eine ganze Murmelbahn.
Es braucht gar nicht unbedingt das durchgestylte Auto mit allen Details, um Rennbahn zu spielen. Die Phantasie der Kinder funktioniert (anders als bei uns Erwachsenen vielleicht) im Kopf noch wunderbar und kann aus jedem Holzklotz ein Auto machen und aus jedem Stock eine Schlange, einen Zauberstab oder einen Rührstab. Die Dinge werden ganz einfach, was sie gerade sein sollen. Und wenn sie sich verwandeln müssen, dann tun sie das ganz einfach. In diesem Sinne haben wir eigentlich gar keine richtige „Spielzeugfreie Zeit“. Wir sind nur frei von Spielzeugen, die auf den ersten Blick zeigen, was sie sind und wozu sie benutzt werden können. Und wir sind frei von Spielzeug, das wir bereits bestens kennen. Aber richtig ohne Spielzeug sind wir am Ende nicht, neues Spielzeug wird erfunden und gespielt wird mit allen, was eben da war.