Pressemitteilung: Kinder aus Griechenland holen

Pressemitteilung
Mehr Flüchtlingskinder aus griechischen Lagern aufnehmen und Evakuierungsaktion von Mission Lifeline unterstützen
Dresden, 13.03.2020

Die sächsische Staatsregierung hat beschlossen, 25 Kinder aus griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen. Allerdings kann dies angesichts der hohen Zahl von mehr als 7.000 Kindern allein im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos nur ein erster Schritt sein.
Der Kinderschutzbund in Sachsen fordert, mehr Flüchtlingskinder aus griechischen Lagern aufnehmen und Evakuierungsaktion von Mission Lifeline unterstützen.

Die Flüchtlinge harren unter menschenunwürdigen Zuständen in den griechischen Lagern aus. Insbesondere unbegleitete Kinder sind schutzlos Gewalt und Missbrauch ausgeliefert. Sehr junge sowie kranke Kinder und ihre Mütter zählen weiterhin zu den Schutzbedürftigen. Fehlende medizinische Versorgung und absolut prekäre hygienische Zustände gefährden in höchstem Maße die Gesundheit. Diese Situation ist weder mit den UN-Kinderrechten noch mit den europäischen humanen Grundwerten in Einklang zu bringen. Daher bitten wir die sächsische Staatsregierung und den Ministerpräsidenten eindringlich, sich für die Aufnahme einer größeren Zahl von Kindern in Sachsen einzusetzen, damit wenigstens diesen besonders Hilfsbedürftigen geholfen wird. Der Freistaat sollte die aufnahmebereiten Kommunen unterstützen und die notwendigen finanziellen Ressourcen bereitstellen.

Um diesen Kindern eine Chance zu geben, fordert der Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Sachsen e.V. die Bundesregierung auf, unverzüglich eine Start- und Landegenehmigung für die Chartermaschine von Mission Lifeline zu erteilen. Der Dresdner Verein hat binnen weniger Tage eine Rettungsmission für Kinder aus Griechenland auf die Beine gestellt. Ein Flugzeug für die Evakuierung ist gechartert und das Team des Vereins ist seit Freitag vor Ort auf Lesbos, um die notwendigen Rettungsmaßnahmen zu planen und die besonders bedürftigen Kinder auf die Evakuierung vorzubereiten. Alle Maßnahmen zu einer sicheren Überführung der Kinder sind getroffen bzw. eingeleitet. Einzig die Freigabe der Bundesregierung fehlt noch, um die Rettungsmission zu starten und Kinder in Sicherheit zu bringen.

Wenn die Kinder, die in griechischen Lagern unter diesen Zuständen ausharren, eine Zukunft haben sollen, dann müssen wir ihnen eine geben. Als Kinderschutzbund sind wir dem Wohlergehen aller Kinder verpflichtet.

Kontakt über:
Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Sachsen e.V.
Ullrich Gintzel, Vorstandsvorsitzender,Tel.: 0351 – 42 42 044
Olaf Boye, Geschäftsführer, Tel.: 0351 – 42 42 044