Workshop: Antimuslimischer Rassismus

Am 05.04.2019 fand ein Workshop zum Thema „Antimuslimischer Rassismus“ statt, den die GEW in Zusammenarbeit mit dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V. aus Leipzig organisierte.
Ziel war es, Diskriminierungen von muslimisch markierten Jungen/ Männern in konkreten Interaktionen und institutionellen Kontexten zu erkennen. Gemeinsam analysierten wir historisch gewachsene Figuren kulturell „anderer“ Männlichkeit und ihre gegenwärtigen Ausprägungen in öffentlichen Debatten in Deutschland. Wir widmeten uns sowohl alltäglichen eigenen Erfahrungen von Menschen, die vom antimuslimischen Rassismus betroffen sind, als auch deren Strategien, sich zu Zuschreibungen und Diskriminierungen zu verhalten. Hier blieb besonders die Aufmerksamkeit hängen. Häufige, regelmäßige oder gar tägliche offene und versteckte Rassismuserfahren führen bei Betroffenen zu Verhaltensveränderungen, überangepassten Verhalten oder dem Versuch, möglichst unauffällig in unserer Gesellschaft unterwegs zu sein, um keinen Anlass für Zuschreibungen, Rassismus und Anfeindungen zu bieten. Sehr eindrücklich war die Aussage eines Betroffenen: „Das Wichtigste, um in Deutschland zu sein, ist es, immer Danke zu sagen und für alles dankbar zu sein.“

Für alle Interessierten empfehlen wir die Rede von Chimamanda Adichie „Die Gefahr einer einzigen Geschichte“ anlässlich der TED Konferenz 2009. Sie ist zu finden unter folgendem Link.
TED war ursprünglich eine alljährliche Innovationskonferenz in Kaliforniern und ist vor allem bekannt durch die TED-Talks-Website, auf der die besten Vorträge als Videos kostenlos ins Netz gestellt werden. Viele dieser Videos werden seit 2009 in verschiedenen Sprachen untertitelt, auch Deutsch. Die Ausrichtung der Innovationskonferenz hat sich über die Jahre erweitert, mittlerweile umfasst die Themenbandbreite nicht nur Technologie, Entertainment und Design, sondern auch Business, globale Themen, Kultur, Kunst und Wissenschaft.