Der Kinder- und Familientreff Mareicke feiert Fasching

Das Fest und die Bräuche , mit denen viele Menschen die Tage vor der Fastenzeit feiern, nennt man Karneval oder Fasching. Die Fastenzeit liegt zwischen Aschermittwoch und Ostern. Fasching hat keinen Termin, sondern richtet sich nach dem ersten Vollmond im Frühling. Am 11.11. um 11:11 Uhr des Vorjahres beginnt im deutschsprachigen Raum die Faschingszeit. Man nennt das auch die fünfte Jahreszeit. Das Faschingsfest dauert jedes Jahr fünf oder sechs Tage. Es beginnt an einem Donnerstag, der Weiberfastnacht genannt wird. Man feiert an allen weiteren Tagen, wovon der Rosenmontag der Höhepunkt ist. Der Karneval endet am Aschermittwoch.

Die Fastenzeit beginnt direkt nach dem Faschingsfest und dauert bis Ostern 6 Wochen. Weil in dieser Zeit auf so vieles verzichtet wird, wird das Faschingsfest vorher genutzt um noch ein mal so richtig zu feiern. Seit tausenden Jahren verkleidete man sich rund um die Faschingszeit. Die bösen Geister wollte man mit Masken vertreiben und den Frühling mit Trommellärm und Umzügen erwecken. Auch heute verkleiden sich die Leute noch und ziehen in vielen bunten Kostümen durch die Stadt. Es finden Straßenumzüge, auch genannt Karnevalszüge statt. Es beteiligen sich oft verschiedene Gruppen, die mit den großen, bunten Wagen der Karnevalsvereine umherziehen. Von den Wagen aus wird die Menge mit Süßigkeiten, Blumen und kleinen Sachen beworfen, wenn man in Köln lautstark „Kamelle!“ ruft. Es gibt auch noch andere Narrenrufe zu Karneval: „Helau“ in Düsseldorf und Mainz und „Alaaf“ in Köln, der deutschen „Hauptstadt des Karneval“wo es auch den Brauch gibt , den „Nubbel“ zu verbrennen. Das ist eine große Strohpuppe. Die Leute denken, dass sie damit ihre Sünden loswerden, die sie während Karneval begangen haben.

Für viele Menschen ist es selbstverständlich sich zu Fasching als „Indianer“ oder „Rastafari“ zu verkleiden, sodass manche mit Unverständnis reagieren, wenn People of Color (damit sind nicht weiße Menschen gemeint) darauf abweisend reagieren. Das Übernehmen kultureller Praktiken setzen viele Menschen mit Diebstahl gleich, da sie grundsätzlich zwischen kulturellen Austausch auf Augenhöhe und kultureller Aneignung, bei der sich Menschen einer dominanten Kultur an Minderheitskulturen bedienen, unterscheiden.

Zum Thema kulturelle Aneignung … „äußerte sich die deutsche Ethnologin Susanne Schröter. Für sie sei kulturelle Aneignung grundsätzlich eher etwas Positives. Menschen hätten stets Dinge von anderen übernommen, wenn sie diese für sinnvoll erachtet hätten. Die gesamte Menschheitsgeschichte sei eine Geschichte kultureller Aneignungen, ohne die es keine Entwicklung gegeben hätte. Dazu kommt, dass Aneignung stets eine gewisse Wertschätzung beinhaltet. Wenn man eine Gruppe von Menschen zutiefst ablehnt, wird man von ihnen nichts übernehmen. In einer Welt, die allein durch die sich beschleunigende Globalisierung immer vielfältiger wird, ist kulturelle Aneignung wohl die wichtigste Kulturtechnik, die ein friedliches Zusammenwachsen möglich macht.“
Quelle: https://www.swr.de/swr1/sonntagmorgen-2023-02-05-kulturelle-aneignung-100.html
Dennoch sollte auf Sensibilität geachtet und das kulturelle Erbe grundsätzlich mit Respekt behandelt werden. Rassistische Witze sind ebenso wenig in Kostümform angebracht wie jede andere Art von Diskriminierung. Darum geht es allerdings den wenigsten „Jecken“ – beim Fasching geht es um Spaß, Lebensfreude und darum, es genießen zu können, in einer besonderen Zeit eine andere Rolle verkörpern zu können.